Katharina Reinsbach

Katharina Reinsbach (*1993 in Berlin) studied at the weißensee academy of art, at the Chelsea College of Art London and at the Academy of Fine Arts Warsaw. In July 2024 she graduated as Meisterschülerin of Prof. Pia Linz and Prof. Friederike Feldmann.

Her works have been shown in numerous exhibitions, most recently at Stiftung Schloss Genshagen (2024), ZAK – Zentrum für aktuelle Kunst (2022) and Brückemuseum (2021).


CURRENTLY

1. November – 17. November: My body is a living room, Soloshow at die box, Nollendorfstraße 29/30, 10777 Berlin


PAST

Solo Exhibitions

2024, Stretch (Bow), halt 21/7
2024, Die Schnittmenge, Eins und Viele Galerie (Duoshow with Shira Orion)
2024, Räume – Espaces – Przestrzenie, Stiftung Schloss Genshagen (Duoshow with Müge Bakır)
2021, Das Versteck, Galerie Schrank, Hamburg
2019, Hot Spot, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin


Group Exhibitions (Selection)

2024, Masterclass-Ausstellung bei Ketterer Kunst in München
2024, Abschlussausstellung der 8. Libken Sommerakademie, Gerswalde
2024, Nichts ist unmöglich, Absolvent*innenausstellung, Adlerhalle im Dragonerareal, Berlin
2024, Fool's Paradise, Kunstpunkt Berlin
2024, Pferdekuss, Projektraum im Künstlerhaus Bethanien, Berlin
2024, Schaltjahr, Galerie Mazzoli, Berlin

2023, Was machen sie jetzt?, Culterimgallery, Berlin
2023, TUMULT, Absolvent*innenausstellung/Graduation Show, Alte Münze, Berlin
2023, YEAH, BUT, Rabbithole, Berlin
2023, Reelism, roam space, Berlin
2023, Never Ending Lime, The Armershams Arms, London, UK

2022, Big City Baby, Zentrum für Zeitgenössische Kunst (ZAK), bigcitybaby.de
2022, INVENTUR, Kunsthalle am Hamburger Platz
2022, Comic Relief, 25.–27.03.2022, Aktionsraum Spoiler

2021, OverseasSurgeriesPrepareSomewhat, Brückemuseum
2021, passive agressive, Galerie Sandra Bürgel 
2021, fluxus+studis 2021, museum FLUXUS+
2021, FFP2000, Kottishop

2020, PROJEKT SÜDGIEBEL Finale, Brotfabrik e.V.
2020, La fange du macam, Agip, Munich
2020, BACK AND FORTH / NO HUGS, Rundgangsausstellung weißensee kunsthochschule berlin
2020, WORKS FOR WHOM?, Bundesministerium für Arbeit und Soziales
2020, still connected, Weserhalle
2020, Da für Dich., ZENTRALE Berlin
2020, Surréalistisches Café, ORi

2019, Perfekte Zustände, XLANE Berlin
2019, SEESICK, Pirol Studios
2019, DECOMMUNI_ATION, Kunsthalle am Hamburger Platz

2018, Isola Alicudi, Westwerk, Hamburg

2017, Zeichensprachen – Zeichnerinnen und Zeichner aus Weißensee, Galerie Parterre, Berlin


Education

2023–24, Meisterschülerin of Prof. Pia Linz and Prof. Friederike Feldmann
2023 Diploma Painting/Fine Arts, weißensee school of art, Berlin
2022–23, Fine Arts, Chelsea College of Art & Design, London
2013–19 Visual Communication, BA, weißensee academy of art berlin
2016–17 Fine Arts, Academy of Art Warsaw, Poland
2014–16 guest student, University of Arts, Berlin


Scholarships/Awards/Residencys

2024, 8. Libken Sommerakademie
2022, Erasmus Scholarship for London, UK
2022, Comic Relief, Mart Stam Projectfunding
2021, Mart-Stam-Stipendium / Deutschlandstipendium
2021, Projectfunding of the Cultural Foundation of Hesse for an artist book (together with Rahel Goetsch)
2021, Summer Residency, Künstlerstadt Kalbe
2020, First Place Gestaltungswettbewerb Südgiebelfassade Brotfabrik e. V.
2018, HOT SPOT, Mart Stam Projectfunding
2016, Erasmus Scholarship for Warsaw, Poland


PUBLICATIONS

2023 Blurred Territories, Kunst / Gestaltung / Forschung, form+zweck Verlag
2022 BIG CITY BABY, exhibition catalog
2022 THE OTHER WAY AROUND, University of Minnesota
2021 What day is it today?, publication with Rahel Goetsch
2019 WORKS FOR WHOM?. exhibition catalog
2017 Zeichensprachen, exhibition catalog


Lagepläne 
(From known to unknown)
publiziert bei form+zweck, Mai 2023: Blurred Territories: Kunst / Gestaltung / Forschung. Einblicke in die weißensee kunsthochschule berlin


Die Arbeiten von Katharina Reinsbach kreisen im Wesentlichen um die Subjektivität der Wahrnehmung. Sie nimmt, in unterschiedlichen Ansätzen, in ihren Zeichnungen verschiedene Teilaspekte in den Fokus, um Möglichkeiten und Grenzen eines begrenzten Bewusstseins in Form einer selektiven Wiedergabe aufzuzeigen.

Beispielsweise wird die Wahrnehmung während des Entlanggehens einer belebten Straße thematisiert, wie in der Arbeit Hermannstraße 1-72 von 2016. Oder es erfolgt eine Perzeption von Instagram-Stories, wie in der Arbeit Quick Reaction (About last weekend) von 2019. Katharina Reinsbach zeigt dadurch die Möglichkeiten und Grenzen einer selektiven, ordnenden Wiedergabe auf.

In der Serie der Lagepläne hat sie den räumlichen Bezug während des Arbeitsprozesses auf den Fußboden verlegt. Katharina Reinsbach arbeitet mit ihrem Körper mittig mit verschiedenen Graphitstiften auf Papier, kreisförmig um sich selbst herum. So entsteht aus vielen Einzelperspektiven eine Überlagerung zu einer verdichteten, vermeintlichen Gesamtansicht mit zirkulär-räumlicher Krümmung, einer Kugelperspektive anmutend. Formal mischen sich konkrete räumliche Erinnerungen und Gegenstände aus ihrem Alltag mit gestischen Linien und offenen Strukturen. Im Zentrum der Zeichnung befindet sich prozessbedingt eine verwischte Leerstelle, welche die Abwesenheit der Künstlerin sichtbar werden lässt.

Sie arbeitet ohne Vorzeichnungen. Die Zeichnungen entstehen in einem offenen, performativen Arbeitsprozess, der spontan und intuitiv weitergedacht wird. In den Lageplänen greift sie auf die Darstellung von räumlichen Strukturen und Orten zurück, um einen Einstieg in unbekannte Topografien zu ermöglichen. Es verdichten sich wiedererkennbare Elemente aus ihrem Alltag, in Paradoxien und Verzerrungen. Präzision steht neben scheinbar zufällig Verwischtem. Die Größenverhältnisse und Prioritäten heben sich auf.

Reinsbach interessiert die subjektive, temporäre Aneignung ihrer wahrgenommenen Umgebung. Sie möchte mit ihren Zeichnungen eine Zeitaufnahme machen, zur Erforschung der Grenzen von Wahrnehmung und Gedächtnis in räumlichen Strukturen, die physikalisch überfordernd sind.

Dabei ist ihr der unvollständige Charakter durch Lücken und umrissenen Freistellen auf dem Papier besonders wichtig.
Es geht darum, eine Reflexion zu öffnen und Fragen zu stellen, nicht um die Darstellung einer in sich geschlossenen Welt.

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